Unsere Kollegin Juli Reiners (@begegnetundberuehrt) verfasst in den sozialen Medien Texte über ihre Gefühle und Erlebnisse bei ihrer Arbeit als Pflegefachkraft im Hospiz Sinus Barmbek. Emotional, ungefiltert, manchmal poetisch. Und vor allem authentisch.
Diese Worte von Juli haben uns sehr berührt, denn sie treffen es auf den Punkt, was unsere Häuser ausmacht:
„Ein Hospiz ist ein Ort zum Sterben. Das letzte Zuhause. Das Sterbehaus. Das ist häufig die Vorstellung der Menschen davon, wo ich arbeite.
Aber weisst du, was es noch viel mehr ist? Ein Ort zum Leben. Ein Zuhause mit vielen Menschen um dich herum. Ein Lebehaus.
Im Hospiz geht es um LEBENSqualität. Um Symptomkontrolle. Jedem Tag ein bisschen Leben einzuhauchen. Die guten Momente genießen. Gespräche. In den Arm nehmen. Die Hand halten. Aushalten. Emotionen. Ein Glas Wein trinken. Musik hören. Eine Zigarette rauchen. Wenn du es nicht mehr in den Garten schaffst, fahre ich dich im Bett hinunter. Die Sonne auf der Haut spüren. Schneebälle aus dem Fenster werfen. Weinen, schreien, lachen. Wütend sein. Zeit mit den Liebsten verbringen. Austausch. Verwöhnt werden. Schlafen, nachts um 3 Pommes essen. Die Hospizhunde streicheln. Das Zimmer umdekorieren.
Was ist das, wenn nicht LEBEN?“
Juli Reiners
@begegnetundberuehrt
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