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Warum macht man ein Praktikum im Hospiz?

Viele Schülerinnen und Schüler machen Praktika, um verschiedene Berufsfelder kennenzulernen. Aber welcher Jugendliche absolviert diese zwei Wochen in einem Hospiz? Carina! Und sie hat erklärt, warum.

Hospiz Sinus: Liebe Carina, du bist 16 Jahre alt und hast zwei Wochen lang ein Praktikum im Hospiz Sinus Othmarschen gemacht. Das heißt, du bist von Montag bis Freitag in ein Haus gegangen, wo 16 schwer kranke Menschen leben, die bald sterben werden. Warum wolltest du dein Schülerpraktikum in einem Hospiz machen?

Carina: Ich kenne das Haus schon ein wenig, weil meine Familie und ich früher hier an Weihnachten musiziert haben. Mir war klar, worauf ich mich einlasse. Einige Mitschüler haben allerdings sehr verwundert reagiert, aber auch mit viel Respekt, wenn ich gesagt habe, dass ich mein Praktikum im Hospiz mache.

Hospiz Sinus: Wie sah dein Praktikum genau aus? Welche Aufgaben hast du übernommen?

Carina: Zunächst habe ich alle Bereiche im Hospiz kennengelernt. Ich habe in der Hauswirtschaft, in der Pflege, in der psychosozialen Begleitung und in der Verwaltung hospitiert, konkret mitgeholfen und konnte dann immer gucken, wo ich gerade sein möchte bzw. helfen kann. Ich war die meiste Zeit in der Hauswirtschaft sowie bei der Sozialpädagogin und ihrer Praktikantin.

Hospiz Sinus: Warum gerade dort?

Carina: Weil ich eher introvertiert bin und nicht so gerne auf fremde Menschen zugehe. In der Hauswirtschaft hat man direkten Kontakt mit den Gästen. Man hat einen Grund in das Zimmer zu gehen, aber kann es dann auch wieder verlassen. Außerdem habe ich gelernt, dass Kuchen ein ganz großes Thema im Hospiz ist. Backen macht mir Spaß, und die Kolleginnen in der Hauswirtschaft sind einfach großartig und haben sich über meine Hilfe gefreut. Nachdem ich mich dort an den Kontakt mit den Gästen gewöhnt habe, konnte ich diesen in längeren Gesprächen mit der Sozialpädagogin vertiefen, was ich als sehr bereichernd empfunden habe.

Hospiz Sinus: Wie war es insgesamt für dich? Wie hast du die Zeit erlebt? Wie ging es dir vor Beginn des Praktikums und wie geht es dir danach? Hat sich für dich etwas verändert?

Carina: Ich weiß, was ein Hospiz ist, aber durch das Praktikum habe ich gelernt, welche Möglichkeiten es gibt, sich zu verabschieden. Dass es den Gästen hier so gut geht, hat mich sehr beeindruckt. Die blühen richtig auf!

Hospiz Sinus: Was nimmst du aus diesen beiden Wochen mit?

Carina: Das tolle Team. Die sind alle so nett! Obwohl es so ein schwieriger Arbeitsbereich ist, ist das Umfeld total schön. Alle arbeiten gerne hier und lieben, was sie tun.