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Kulturtipp

Film- und Buchtipp „Sophia, der Tod und ich“

Letztes Mal, als Schauspieler Dimitrij Schaad in einem Film die Wohnungstür geöffnet hat, stand dort ein Känguru („Känguru-Chroniken“). Dieses Mal hat der personifizierte Tod an der Tür von Reiner (Schaad) geklingelt. Der Tod namens Morten de Sarg (Marc Hosemann) soll ihn abholen und hat dafür ein Zeitfenster von drei Minuten. Allerdings funkt ihm Reiners Ex-Freundin Sophia (Anna Maria Mühe) dazwischen – Reiner überlebt, die Ordnung ist aus den Fugen und der Film „Sophia, der Tod und ich“ nimmt seinen skurrilen Lauf.

Basierend auf der Romanvorlage von Musiker Thees Uhlmann hat Schauspieler Charly Hübner ein wunderbares Regie-Spielfilmdebüt abgeliefert. Einige Figuren sind neu hinzugekommen, wie Erzengel Michaela (Lina Beckmann) und Gott bzw. G. (Josef Ostendorf). Sie ergänzen das hochkarätige Ensemble auf hervorragende Weise und zeigen, dass auch der Tod keinen leichten Job hat: Morten muss sich nicht nur in der realen Welt zurechtfinden, sondern sich auch gegen seinen sehr effektiven Kollegen Morck Mortus (Carlo Ljubek) behaupten, der Reiner endgültig abholen soll.

„Sophia, der Tod und ich“ ist ein lustig-trauriger Film, eine perfekte Mischung aus komischen und berührenden Momenten, eine Liebesgeschichte, eine Mutter- bzw. Vater-Sohn-Geschichte und ein dramatischer Kampf um Leben und Tod – im wahrsten Sinne des Wortes.

Eine schöne Referenz ist der Kiosk, an dem die Tode (ja, es gibt viele!) ihre Aufträge bzw. die entsprechenden Lebensbücher bei Erzengel Michaela abholen. Da werden Erinnerungen an die Pommesbude aus „Himmel über Berlin“ wach, als Peter „Colombo“ Falk dort als Ex-Engel mit seinen früheren Engel-Kollegen geplaudert hat.

Und wie findet der Autor die Verfilmung seines Romans? Denn es gibt ja durchaus Unterschiede? Thees Uhlmann sagte dem NDR, der Film sei „voll geil geworden“.

Fotos: DCM